Gespräch mit Susanne Vincenz und Mehdi Moradpour

Dienstag, 30. Juni 2017, 14:00 Uhr

Präsentiert vom Fachgebiet Malerei

Susanne Vincenz, geboren 1968 in Heidelberg, ist Dramaturgin und Kuratorin. Seit dem Ws 2016 unterrichtet sie als Professorin in der Choreographie an der Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst. Nach dem Studium der Theater-, Film- und Literaturwissenschaft in Paris, Berlin und Bologna etablierte sie die staatsbankberlin als Produktionsplattform an der Schnittstelle zwischen Medienkunst, Musiktheater, Bildender Kunst und Performance. Parallel zu ihrer Lehrtätigkeit entwickelt sie in Zusammenarbeit mit Künstlern unterschiedlicher Sparten Theater- und Tanzstücke, Festivals und Ausstellungen. In den vergangenen Jahren waren interkulturelle Projekte zu Architektur, Stadtraum und sozialem Handeln Schwerpunkt ihrer Arbeit. Mit der Choreografin Modjgan Hashemian entstand „Don’t Move“ (2011) über das Tanzverbot im Iran.

Mehdi Moradpour, geboren 1979 in Teheran, studierte Physik und Industrietechnik in Nur und Qazvin, Iran. 2001 flüchtete er nach Deutschland. In Leipzig und Havanna studierte er anschließend Hispanistik, Amerikanistik und Arabistik. Als Dolmetscher arbeitet er häufig für das Bundesamt für Migration und Geflüchtete. Seine Theaterarbeit begann zunächst mit OFF-Theatergruppen in Teheran, seit 2001 arbeitet er international für spanisch- und deutschsprachige Theater. Seine Stücke wurden vielfach ausgezeichnet.
»Flucht und Vertreibung, die Moradpour aus eigenem Erleben kennt, sind für den gebürtigen Iraner mehr als plakative Zeitgeist-Themen. Für das Gefühl des Heimatverlusts und die Furcht vor drohender Folter findet der Autor große, auch brutale Bilder. (…)Auf sprachlicher wie auf formaler Ebene fasziniert die unbändige Lust des Autors, das Leben zwischen den Kulturen mit innovativer Ästhetik weit jenseits des Gewohnten zu reflektieren.« (nachtkritik, 9.4.2016)